Der Traum vom Freiberufler – kaum ein beruflicher Trend der letzten Jahre bestätigt sich inzwischen so enorm, wie der Weg zum Freiberufler. Dennoch – oder gerade deshalb – gibt es dabei natürlich so einiges zu beachten. Von reinen Formalitäten bis hin zu relevanten Marketing-Vorbereitungen solltest du also auf einiges gefasst sein, bevor du dich als “erfolgreichen Freiberufler” bezeichnen kannst. Worauf es dabei insbesondere ankommt, erfährst du in diesem Artikel …
Bei der Anmeldung …
Schon bei deiner Anmeldung gibt es einiges zu beachten: Was genau erwartet dich beim Finanzamt? Fälltst du eventuell unter die sogenannte “Kleinunternehmer-Regelung”? Und was genau hat es eigentlich mit der Künstlersozialkasse (KSK) auf sich? Beginnen wir Schritt für Schritt mit deinen wichtigsten “formalen” Vorbereitungen und stellen uns den wichtigsten Fragen.
1. Beim Finanzamt als Freiberufler anmelden
Das Finanzamt sollte dein erster Anlaufpunkt sein. Hier wirst du angeben müssen, welcher Tätigkeit du nachgehst und einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen müssen. Steuere also das nächstgelegene Finanzamt deiner Stadt an und fülle das dir ausgehändigte Formular aus. Wenn du dazu Fragen haben solltest, kannst du unseren Support immer per Mail oder Chat auf unserer Website erreichen.
Hast du das Formular einmal ausgefüllt und eingereicht, erhältst du nach einigen Tagen deine Steuernummer. Diese gebe bitte stets auf all deinen Rechnungen und im Idealfall einfach auf dem Fuß deines Briefbogens an. Auch bei deinen künftigen Steuererklärungen ist die Angabe deiner Steuernummer Pflicht.
Bevor wir uns der Kleinunternehmer-Regelung widmen, noch ein Wort zum Begriff des “Freiberuflers”: Als Freiberufler gelten gesetzlich festgeschriebene Beruf! Das bedeutet auch, dass Freelancer nicht gleich Freiberufler ist. Freiberufliche Tätigkeiten sind beispielsweise jene als Notar, Arzt, Künstler, Autoren, Berichterstatter und andere. Detaillierte Auflistungen erhältst du in diesem Wikipedia-Artikel. Ein Freelancer hingegen ist ein selbstständig tätiger Dienstleister in einer beliebigen Branche; oft auch als freier Mitarbeiter bestimmter Unternehmen tätig.
2. Fällst du unter die Kleinunternehmer-Regelung?
Eine ebenfalls wichtige Angabe bei deiner Anmeldung beim Finanzamt, ist die Frage nach der Kleinunternehmer-Regelung. Als Kleinunternehmer giltst du dann, wenn dein Jahresumsatz (voraussichtlich) im ersten Jahr die 17.500 Euro-Marke nicht überschreitet. Ist ein solcher Umsatz von Beginn an bei dir absehbar, melde dich gleich als Kleinunternehmer an! Nur so kannst du auf dieses Einkommen von der Umsatzsteuerpflicht befreit werden.
Konkret bedeutet das: Deine Nettopreise sind zeitgleich die Endpreise deines Kunden. Die 19-prozentige Umsatzsteuer entfällt also, sodass du von deinen Rechnungsbeträgen keinerlei Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen musst.
3. Die Künstlersozialkasse (KSK)
Die Künstlersozialkasse bietet in freien Berufen Tätigen (beispielsweise Künstlern und Publizisten) eine gesetzliche Versicherung. Selbstverständlich gilt eine gesetzliche oder private Krankenvesicherung als gute Alternative. Dennoch erweist sich die KSK oftmals als sinnvoll: So musst du als Freiberufler nur die Hälfte deiner Beiträge zur Sozialversicherung aufbringen.
Überlege also gut, wie du dich als freiberuflich tätiger Selbstständiger versichert und wirf unbedingt einen Blick auf die Künstlersozialkasse.
Marketing zum Einstieg …
Nachdem du all diese Formalitäten hinter dir lassen könntest, möchtest du natürlich schnellstmöglich in deinen Beruf einsteigen. Dabei führt, du wirst es ahnen, kein Weg an einem gesunden Marketing-Konzept und entsprechenden Vorbereitungen vorbei.
Hast du einmal alle relevanten Formalitäten hinter dir gelassen, steht der wirklich Ernst des Freiberufler-Daseins vor deiner Tür: Du musst dich am Markt etablieren! Und wie machst du das am besten als Einsteiger? Genau diese Frage beantworten wir in diesem Artikel.
Auch hier gilt: Viele Wege führen nach Rom. Oder in deinem speziellen Fall: Zu deinem Kunden! Grundlage dafür ist eine funktionierende Website und passende Visitenkarten, so viel dürfte klar sein. Doch wie bringst du dein Angebot an den Mann? Im Folgenden findest du genau drei grundlegende Möglichkeiten dazu vor:
- Netzwerke & Online-Pitches
- Eigener Content & Newsletter
- Digitale Reichweite
Netzwerke & Online-Pitches
Job-Netzwerke sind gerade zu Beginn die simpelste Methode, um an neue Kontakte und potentielle Kunden zu gelangen. Melde dich in Portalen wie DNX-Jobs oder twago an und hinterlege ein Profil.
Online-Jobbörsen
Dieses Profil solltest du natürlich möglichst optimal gestalten. Dazu zählen unter anderem ein passendes Profilbild, eine gelungene Profil-Beschreibung und, falls vorhanden, professionelle Referenzen.
Die Bewerbung auf entsprechende Aufträge kannst du weitestgehend automatisieren: Setze einmal ein Verkaufsschreiben auf, das zu dir passt, und individualisiere dieses auf deinen jeweiligen Empfänger. So musst du nur noch die Netzwerke durchforsten und passende Angebote für dich herausfiltern.
Facebook- und XING-Gruppen
Facebook- und XING-Gruppen können gespickt sein mit deiner Zielgruppe! Finde die richtigen Gruppen heraus und trete ihnen bei. Anschließend verbreitest du innerhalb dieser Gruppen regelmäßig deinen eigenen Content (Blogartikel, etc.), um auf dich aufmerksam zu machen. Dieses System funktioniert für XING wie Facebook gleichermaßen.
Aber Vorsicht: Beachte die Gruppenregeln! Sind Werbebeiträge nicht erwünscht, akzeptiere das. Oftmals gibt es auch wöchentliche Gruppen-Postings, unter denen du deinen Beitrag als Kommentar veröffentlichen kannst.
Go Offline: Netzwerkveranstaltungen
Ähnlich wie bei der Suche nach passenden XING- oder Facebook-Gruppen, solltest du auch die Offline-Veranstaltungen, an denen deine Zielgruppe teilnimmt, nicht vernachlässigen. Suche auch hier etwa in den XING-Events nach spannenden Vorträgen oder Netzwerktreffen und tauche dort auf! Selbstredend solltest du ein paar Visitenkarten am Start haben, um auch später noch im Gedächtnis deiner Gesprächspartner zu sein. In Sachen Visitenkarten ist dir auch unser Instagram-Beitrag behilflich:
Eigener Content & Newsletter
Das perfekte Marketing-Tool, um deine organische Reichweite gleich von Beginn an solide auszubauen, ist dein eigens erarbeiteter Content! Erstelle eigene Blogartikel, Videos oder Podcasts, um deine Zuschauer, Leser oder Zuhörer von deiner Expertise zu überzeugen. So gelangst du in das “Relevant Set” deiner Interessenten und kannst auf kurz oder lang auf einen Auftrag hoffen, sobald ein Projekt ansteht, das in deine Nische fällt.
Verbreite diese Inhalte über einen wöchentlichen oder zumindest regelmäßigen Newsletter. So muss keiner deiner potentiellen Kunden erst selbst aktiv werden und nach deinen Angeboten forschen, sondern hat dich direkt und konstant in seinem Postfach auf Abruf.
Wie du dein E-Mail-Marketing am besten und professionellsten ausgestaltest, erfährst du natürlich in aller Ausführlichkeit innerhalb der SimplyFree-Academy.
Digitale Sichtbarkeit
Im Internet konsequent sichtbar und leicht auffindbar zu sein, ist eine komplexe Aufgabe. Schließlich musst du stets für die Aktualität und Relevanz deiner Inhalte Sorge tragen – anders geht’s kaum. Worauf es dabei ankommt, verrät dir die folgende Checkliste:
- Website & Suchmaschinenoptimierung: Ohne gelungene SEO-Vorarbeiten wirst du kaum eine gut rankende Website auf die Beine stellen. Das bedeutet: Sorge für eine schlanke, schnelle und relevante Website mit guter Vernetzung und verständlicher Navigation. Verlinke auf relevante Seiten, komprimiere deine Bilder und optimiere die gesamte Website auch für jegliche mobile Geräte.
- Social Media Kanäle: Setze maximal drei Social Media Kanäle auf, um die du dich allerdings auch wirklich kümmerst! Interagiere mit potentiellen Followern und gehe Kooperationen mit anderen Kanälen ein.
- Eigener Content: Wie oben bereits erwähnt, machen Blog und Podcast so einiges her. Teile daher deine Expertise über die Kanäle, die für dich passend erscheinen.
Zu guter Letzt …
Komprimiert meint all das: Achte auf einen wiedererkennbaren Auftritt auf all deinen Plattformen – Stichwort Corporate Identity. Halte deine Interessenten auf dem Laufenden und komme aus dir heraus. Nur, wer mit Menschen redet, wird sie von sich überzeugen können. Und im Idealfall schaffst du das auf allen Ebenen: Online und offline!